Ziegel kleben bei Kälte und Hitze

Nachdem ich gestern die Elektroinstallation im EG voran getrieben habe, war ich heute beim Aufräumen... war gestern etwas dunkel und die Lust war auch weg 🙈

Anschließend bin ich ins OG um mal zu schauen wie es bei den Leuten der Firma Baur läuft.

Hab mir dann mal paar Fugen der Steine angeschaut und konnte ein paar Steine der obersten Reihe leicht bewegen.




Die Auswertung warum das so ist, erfolgt bei einer Bau-Besprechung am Dienstag mit Herr Baur und Herr Münz.

Ich persönlich habe da etwas Bammel und möchte wissen was da los ist.
Aber was könnte passiert sein und warum?

Kurz gefasst...
Da es die letzten Tage um die 38Grad waren und ein leichter Wind ging, ist evtl der Kleber nicht korrekt getrocknet.

Ist es zu heiß, der Stein zu warm und geht ein leichter Wind, saugt der Stein das Wasser aus dem Kleber auf, der Wind trocknet noch den Rest und schon kann der Kleber nicht abbinden.

Genauer liest es sich dann so:

Mauern bei Frost

Das Arbeiten bei Frost ist bei allen Mauersteinsorten (Ziegel, Kalksandstein, Porenbeton, Bimsstein, Betonstein) und Mörtelsorten (Normal-, Dünnbett-, Leichtmörtel) und bei Beton grundsätzlich kritisch. 
Mineralische Mauermörtel und Außenputzmörtel, enthalten in der Regel Zement und Kalk als Bindemittel. Zusammen mit Wasser erhält man den Mörtelleim. Chemische Reaktionen verfestigen den Mörtelleim und die sich dauerhaft bildenden Kristalle ermöglichen eine optimale und kraftschlüssige Verbindung aller Komponenten im Gefüge. Bestimmte Additive können die Verbundfähigkeit zwar unterstützen, aber die chemischen Reaktionen im erhärtenden Mörtel erfordern immer eine Mindesttemperatur.
Dieses Temperaturniveau wird von den meisten Mörtelherstellern mit etwa +5°C angegebenen. Mit weiter abnehmenden Temperaturen nimmt die Festigkeitsbildung immer weiter ab und kommt schließlich komplett zum Stillstand. Da der Mörtel in dieser Zeit jedoch weiter austrocknet, kann dieser bei länger anhaltenden kühlen Witterungen somit „verdursten“ – ähnlich dem zu raschem Wasserentzug im Sommer, bei hohen Temperaturen. Der Mörtel trocknet aus ohne abzubinden!
Dementsprechend benötigt man zwingend Witterungsbedingungen mit Temperaturen am Einbauort, welche die genannten Mindesttemperaturen für die Zeit des Abbindeprozesses garantieren. Dies gilt nicht nur für die Umgebungsluft, sondern auch für Steine, Mörtel und Untergründe.
Aus diesem Grund sind auch frisches Mauerwerk und Beton vor Frosteinwirkung rechtzeitig zu schützen, z.B. durch Abdecken. Auf dem gefrorenen Mauerwerk darf nicht weitergemauert werden.
Das Mauern bei Frost bedarf grundsätzlich der Zustimmung des Auftraggebers (VOB C: DIN 18330, Abschnitt 3.1.2). In DIN EN 1996-2/NA Abschnitt 3.6.3 NA.3 wird weiterhin geregelt, dass bei Frost nur unter besonderen Schutzmaßnahmen gearbeitet werden darf.
Ob „Frost“ im Sinne der DIN EN 1996-2 vorliegt, lässt sich nicht durch Ablesen des Thermometers ermitteln. Die folgenden Regeln sind beim Mauern im Winterhalbjahr einzuhalten:
  • Bei Frost darf Mauerwerk nur unter besonderen Schutzmaßnahmen (z.B. durch Einhausen) ausgeführt werden
  • Der Einsatz von Frostschutzmitteln ist nicht zulässig; Frisches Mauerwerk ist vor Frost zu schützen
  • Gefrorene Baustoffe dürfen nicht eingesetzt werden.
Durch Frost oder andere Einflüsse beschädigte Teile von Mauerwerk sind vor dem Weiterbau abzutragen.

Mauern bei Hitze

Auch hohe Temperaturen im Sommer können Gefahren für frisches Mauerwerk bergen. Denn starke Hitze führt zu einer schnellen Verdunstung des Anmachwassers, das im frisch verarbeiteten Mörtel enthalten ist. Die Verdunstung kann durch Wind noch beschleunigt werden. Liegen diese Bedingungen längere Zeit vor, ist es möglich, dass nicht mehr ausreichend Wasser für den Erhärtungsprozess des Mörtels vorhanden ist und die erforderliche Festigkeit des Mörtels sowie die feste Verbindung des Mörtels mit dem Stein nicht erreicht werden. Zusätzlich können sehr trockene Steine dem Mörtel auch Teile des Anmachwassers entziehen.
Einfache und praktische Lösung: Steine Vornässen
Für das Mauern mit Mauermörtel wird unter den beschriebenen Bedingungen empfohlen, sehr trockene Mauersteine eine Stunde vor dem Mauern gründlich vorzunässen und die frisch erstellten Wände durch Abdecken mit Folien vor zu schnellem Austrocknen zu schützen.
Quelle: https://www.kalksandstein.de

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